Das schlimmste am Sommer für einen Trans* Menschen mit Disphorie? Freibäder. (Ist zumindest bei mir der Fall.)
Sich gezwungenermaßen in ein Kleidungsstück zu quetschen, das die Teile des Körpers, die man hasst, betont kann schon mal die Hölle sein. Deshalb ein kleiner Tip für meine Trans*Brüder da draußen. Im Sportladen gibt es Bikinis, die für professionelle Schwimmerinnen gemacht sind. Das heißt sie sind sehr eng anliegend sodass sie sich etwas anfühlen wie ein Binder (und somit die Brüste deutlich flacher machen).
Es ist vielleicht keine Endlösung aber vor einer Operation definitiv eine gute Alternative. Und zumindest ich fühle mich so um einiges besser.
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Sonntag, 30. Juli 2017
Mittwoch, 28. Juni 2017
Outing-Update
Eines der Argumente meines Papas, warum er "gegen mich als Junge" ist, war, dass viele Menschen und vorallem mein sechs Jahre jüngerer Bruder das überhaupt nicht verstehen würden.
Letzte Woche habe ich all meinen Mut zusammen genommen und bin abends zu ihm gegangen und habe ihn gefragt ob er sich über einen großen Bruder freuen würde. Er meinte zwar "ja" aber irgendwie haben wir uns missverstanden.
Am Wochenende waren wir in einem Ferienhaus, in dem wir uns ein Zimmer geteilt haben. Im Verlaufe unseres Gespräches kamen wir wieder auf das Thema. Ich habe ihm erklärt, dass ich mich als Junge viel wohler fühle, dass ich nur im falschen Körper geboren bin und dass ich das später mal ändern lassen will. Er hat mich gut verstanden und meinte er will mir helfen.
Seit dem kommt er jeden Abend vorbei und sagt "Gute Nacht, Bruderherz."
Damit wäre das Hauptargument meines Papas entkräftet.
Sich bei Kindern zu outen ist eigentlich total einfach. Man muss einfach nur Fakten aufzählen und wenn sie es nicht verstehen werden sie schon nachfragen.
Letzte Woche habe ich all meinen Mut zusammen genommen und bin abends zu ihm gegangen und habe ihn gefragt ob er sich über einen großen Bruder freuen würde. Er meinte zwar "ja" aber irgendwie haben wir uns missverstanden.
Am Wochenende waren wir in einem Ferienhaus, in dem wir uns ein Zimmer geteilt haben. Im Verlaufe unseres Gespräches kamen wir wieder auf das Thema. Ich habe ihm erklärt, dass ich mich als Junge viel wohler fühle, dass ich nur im falschen Körper geboren bin und dass ich das später mal ändern lassen will. Er hat mich gut verstanden und meinte er will mir helfen.
Seit dem kommt er jeden Abend vorbei und sagt "Gute Nacht, Bruderherz."
Damit wäre das Hauptargument meines Papas entkräftet.
Sich bei Kindern zu outen ist eigentlich total einfach. Man muss einfach nur Fakten aufzählen und wenn sie es nicht verstehen werden sie schon nachfragen.
Samstag, 15. April 2017
Binder
Erstmal: Frohe Ostern!
Seit gestern bin ich im Besitz von zwei Bindern (das Ding, dass die Brust flacher erscheinen lässt), einen in schwarz und einen in weiß. Es sind "T-Sport" Binder aus Korea.
An der Seite ist ein Verschluss mit mehreren kleinen Haken und es dauert eine Weile bis ich alle zu bekomme.
Am Anfang war es etwas seltsam aber man gewöhnt sich ziemlich schnell daran. Und es lohnt sich.
Jetzt könnte ich sogar richtig enge T-shirts anziehen und man würde meine Brust nicht sehen. Es sieht nur noch aus große Brustmuskeln oder sowas.
Ich war noch nie so glücklich.
Seit gestern bin ich im Besitz von zwei Bindern (das Ding, dass die Brust flacher erscheinen lässt), einen in schwarz und einen in weiß. Es sind "T-Sport" Binder aus Korea.
An der Seite ist ein Verschluss mit mehreren kleinen Haken und es dauert eine Weile bis ich alle zu bekomme.
Am Anfang war es etwas seltsam aber man gewöhnt sich ziemlich schnell daran. Und es lohnt sich.
Jetzt könnte ich sogar richtig enge T-shirts anziehen und man würde meine Brust nicht sehen. Es sieht nur noch aus große Brustmuskeln oder sowas.
Ich war noch nie so glücklich.
Montag, 27. März 2017
Outing Brief
Hallo Mama, Papa,
ich habe in letzter Zeit (eigentlich das ganze letzte Jahr) ziemlich viel darüber nachgedacht wer/was ich bin. Ich weiß, dass ich zwar diesen Körper habe, ich aber definitiv kein Mädchen bin. Ich fühle mich viel mehr wie ein Junge.
Als ich klein war, wollte ich immer ein Junge sein, das wusstet ihr ja. Aber vor ungefähr drei Jahren habe ich versucht mehr wie ein Mächen auszusehen und so zu sein, denn ich dachte ich hätte keine andere Wahl. Das hat sich einfach nicht richtig angefühlt, mein ganzer Körper fühlt sich einfach falsch an. Es ist, wie in einem Film eine Rolle zu spielen - jeder kennt mich so aber das bin ich nicht. Und ich dachte, für dieses Gefühl muss es einen Grund geben. Also habe ich angefangen mich zu informieren. Ich habe gegoogelt, Videos geschaut und über andere Personen gelesen, denen es geht wie mir.
So habe ich erkannt, dass ich doch eine Wahl habe und dass ich der sein kann, der ich bin. Ich ein Wort für mein Gefühl gefunden: Transgender (auch "Transident" oder "transsexuell").
Jetzt bin ich mir sicher: Ich bin transgender. Ich bin ein Junge.
Und was heißt das jetzt? Ich fühle mich wie ein Junge und möchte auch wie einer behandelt werden.
Das heißt nicht, dass ich mich komplett ändere - ich bin immer noch ich.
Ihr habt mir mal gesagt, dass ich mich unterstützt und dass ich "immer eure Tochter bleiben werde". Kann ich nicht stattdessen euer Sohn sein?
Wie ihr jetzt vielleicht merkt ist "{mein Name}" nicht wirklich ein Name für einen Jungen, auch wenn es ein toller Name ist. Deshalb habe ich auch darüber eine Zeit lang nachgedacht - mir gefällt der Name Malte. Und ich bitte euch mich so zu nennen. Stellt euch mal vor ihr werdet die ganze Zeit mit einem Namen gerufen, der überhaupt nicht zu euch passt, weil er einfach das komplette Gegenteil von euch ist.
Vielleicht fragt ihr euch jetzt: Was haben wir falsch gemacht? Nichts. Das hat nichts mit euch zu tun. Das ist einfach wie ich bin.
Und nein, das ist auch keine Phase. Ich habe wirklich intensiv darüber nachgedacht. Es ist auch nicht der Einfluss des Internets, sondern mein eigenes Gefühl. Und ich bin auch nicht zu jung um mir Gedanken zu machen.
Dieser Brief fast gut zusammen wie ich mich fühle. Ich habe wochenlang überlegt was ich schreiben soll. Jedes Wort ist fünf mal überdacht und sorgfältigst ausgewählt. Ich werde mir Mühe geben alle eure Fragen zu beantworten.
Ich hab euch lieb.
Euer Malte (den ihr als {mein Name} kennt)
Das ist der Brief mit dem ich mich bei meinen Eltern geoutet habe.
ich habe in letzter Zeit (eigentlich das ganze letzte Jahr) ziemlich viel darüber nachgedacht wer/was ich bin. Ich weiß, dass ich zwar diesen Körper habe, ich aber definitiv kein Mädchen bin. Ich fühle mich viel mehr wie ein Junge.
Als ich klein war, wollte ich immer ein Junge sein, das wusstet ihr ja. Aber vor ungefähr drei Jahren habe ich versucht mehr wie ein Mächen auszusehen und so zu sein, denn ich dachte ich hätte keine andere Wahl. Das hat sich einfach nicht richtig angefühlt, mein ganzer Körper fühlt sich einfach falsch an. Es ist, wie in einem Film eine Rolle zu spielen - jeder kennt mich so aber das bin ich nicht. Und ich dachte, für dieses Gefühl muss es einen Grund geben. Also habe ich angefangen mich zu informieren. Ich habe gegoogelt, Videos geschaut und über andere Personen gelesen, denen es geht wie mir.
So habe ich erkannt, dass ich doch eine Wahl habe und dass ich der sein kann, der ich bin. Ich ein Wort für mein Gefühl gefunden: Transgender (auch "Transident" oder "transsexuell").
Jetzt bin ich mir sicher: Ich bin transgender. Ich bin ein Junge.
Und was heißt das jetzt? Ich fühle mich wie ein Junge und möchte auch wie einer behandelt werden.
Das heißt nicht, dass ich mich komplett ändere - ich bin immer noch ich.
Ihr habt mir mal gesagt, dass ich mich unterstützt und dass ich "immer eure Tochter bleiben werde". Kann ich nicht stattdessen euer Sohn sein?
Wie ihr jetzt vielleicht merkt ist "{mein Name}" nicht wirklich ein Name für einen Jungen, auch wenn es ein toller Name ist. Deshalb habe ich auch darüber eine Zeit lang nachgedacht - mir gefällt der Name Malte. Und ich bitte euch mich so zu nennen. Stellt euch mal vor ihr werdet die ganze Zeit mit einem Namen gerufen, der überhaupt nicht zu euch passt, weil er einfach das komplette Gegenteil von euch ist.
Vielleicht fragt ihr euch jetzt: Was haben wir falsch gemacht? Nichts. Das hat nichts mit euch zu tun. Das ist einfach wie ich bin.
Und nein, das ist auch keine Phase. Ich habe wirklich intensiv darüber nachgedacht. Es ist auch nicht der Einfluss des Internets, sondern mein eigenes Gefühl. Und ich bin auch nicht zu jung um mir Gedanken zu machen.
Dieser Brief fast gut zusammen wie ich mich fühle. Ich habe wochenlang überlegt was ich schreiben soll. Jedes Wort ist fünf mal überdacht und sorgfältigst ausgewählt. Ich werde mir Mühe geben alle eure Fragen zu beantworten.
Ich hab euch lieb.
Euer Malte (den ihr als {mein Name} kennt)
Das ist der Brief mit dem ich mich bei meinen Eltern geoutet habe.
Dienstag, 14. Februar 2017
Outing
Outing ist immer
eine sehr persönliche Angelegenheit. Jeder muss für sich entscheiden wie, wann
und vor wem er sich outen will. Das wichtigste dabei ist wahrscheinlich
Vertrauen. Auch sollte man abschätzen, wie die Person allgemein zu solchen Themen
steht und welches Risiko dabei besteht. Wie schlimm ist es, wenn die Person
nichts mehr mit euch zu tun haben will? Das ist bei Eltern und Familie
natürlich etwas komplett anderes als bei Freunden. Ausserdem sollte man sich
überlegen, wie man sich outen will. Entweder man redet persönlich mit den
Leuten oder man schreibt einen Brief oder eine einfache WhatsApp Nachricht.
Ich habe mich bis
jetzt nur vor Freunden geoutet und das eigentlich immer über WhatsApp. Im
Moment tüftle ich an einem Brief an meine Eltern, doch zufrieden bin ich damit
noch nicht.
Weil ich weiß wie
schwer es ist die richtigen Worte zu finden, sind hier zwei Beispiele die ich
Freunden auf geschickt habe:
"Ich muss euch
was erzählen, auch wenn das vielleicht seltsam klingt. Aber ich hab euch lieb
und vertraue euch, also wirds schon gehen. Ich hab in letzter Zeit ziemlich
viel drüber nach gedacht, was/wer ich bin. Ich weiß dass ich definitiv kein
Mädchen bin und ich fühle mich viel mehr wie ein Junge."
"Das ist vlt
komisch aber könntest du dir vorstellen mich als Freund und nicht als
Freund*in* zu sehen...? Es wär cool wenn dus versuchen könntest..."
"Ich bin
Transgender. Das heißt ich fühle mich wie ein Junge, ich BIN ein Junge. Nur im
falschen Körper..."
Danach hab ich diese Person jeweils gefragt, ob sie mich bei meinem neuen Namen nennen können. Und bis jetzt hat es jedesmal geklappt.
Mittwoch, 1. Februar 2017
Meine Geschichte
Ich war eigentlich nie ein typisches Mädchen.
Als
ich klein war, hatte ich ganz kurze Haare, ich habe fast nur mit Autos
gespielt und sah aus wie ein kleiner Junge. Genau das wollte ich damals
schon sein. Deshalb habe ich die Farbe pink gehasst und nur Jungs-Sachen
getragen.
Für
meine Familie hat das damals nicht gestört. Natürlich haben meine
Eltern immer wieder versucht mir irgendwelche rosanen Sachen oder
Kleider und Röcke anzudrehen aber ich habe sie abgelehnt.
Ich
hatte damit nie ein Problem, ich war so wie ich war. Es kam oft vor,
dass ich für einen Jungen gehalten wurde aber dazu mehr in einem anderen
Post.
Vor
ungefähr drei Jahren, also mit dem Anfang der Pubertät, versuchte ich
mich "der Gesellschaft zu beugen", denn ich war der Meinung ich sei ein
Mädchen und könnte daran eh nichts ändern. Also fing ich an, mich auch
so zu benehmen. Ich ließ meine Haare wachsen, kaufte mir andere Sachen
und hatte eine Zeit lang sogar einen Rock - wie eine junge Frau eben.
Aber
das passte einfach nicht zu mir. Weder vom Aussehen noch vom Charakter
her. Also habe ich mich wieder geändert. Haare ab, einfach bequeme
Sachen an, kein großes Ding. Doch so richtig wohl gefühlt hab ich immer
noch nicht.
Zum
Glück habe ich letztes Jahr mehr und mehr das Internet für mich
entdeckt. Vor allem LGBT-Seiten auf Instagram haben mich zum Nachdenken
angeregt. Wer bin ich wirklich?
Mittlerweile weiß ich es: Ich bin ein Junge. Ich stecke nur im falschen Körper.
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